ESG Environmental Social Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bei BARTEC

Interview mit Edvin Bilibani, BARTEC ESG-Manager

Edvin Bilibani ist ESG - Environmental Social Governance Manager bei BARTEC. 

Warum ist Environmental Social Governance (Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) (ESG) für BARTEC wichtig, und wie passt dies zu den Unternehmenszielen und -werten?

Die Übernahme von Verantwortung in jedem Wirkbereich ist seit der Unternehmensgründung fester Bestandteil der DNA von BARTEC. Bei der Entwicklung und Herstellung explosionsgeschützter Technologien steht der Schutz von Menschen und Umwelt stets an allererster Stelle. Er ist Leitgedanke und Kerngeschäft zugleich. Dies ist in der Praxis allgegenwärtig. Es fängt damit an, als einzelner Mitarbeitender auf die Einsparung des Stromverbrauches zu achten und durchdringt im Idealfall alle Wertschöpfungsprozesse, wie Einkauf, Entwicklung, Herstellung und Vertrieb.

Als neuer ESG-Manager bei BARTEC: Welche Vision haben Sie für die zukünftige Entwicklung der ESG-Initiativen des Unternehmens?

​​​​​​​Es gibt bereits einige gute Ansätze, Projekte und Initiativen. Global betrachtet sind die BARTEC Gesellschaften in einzelnen Bereichen der Organisationsstruktur notwendigerweise sehr heterogen. Hier wollen wir übertragbare Best Practice-Beispiele einzelner Gesellschaften auf andere ausweiten und auf diese Weise Prozesse sinnvoll harmonisieren, aber auch positive Besonderheiten beibehalten und effizient nutzen. Wir wollen weiter klare Schritte in Richtung einer nachhaltigen Zukunft gehen. Konkret bedeutet das zunächst die Etablierung von Prozessen zur Erfüllung der Anforderungen an die Berichterstattung im Rahmen der Verordnung der EU zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Social Responsibility Directive („CSRD“)). Dazu bündeln wir derzeit viele Hintergrundinformationen aus verschiedenen BARTEC Gesellschaften und Standorten, um diese gezielt mit den erforderlichen Fachkollegen und -kolleginnen auszuwerten und weitere ambitionierte, wie erreichbare Ziele für ONEBARTEC zu formulieren.

Können Sie uns etwas über Ihre neue Rolle als ESG-Manager bei BARTEC erzählen und welche Verantwortlichkeiten und Herausforderungen damit verbunden sind?

Meine Aufgabe ist es dabei, die komplexen und umfangreichen Anforderungen aus der EU-Regulatorik in enger Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen und unter Einsatz ihres besonderen Fachwissens aus den verschiedenen Fachabteilungen und Standorten umzusetzen. Die interdisziplinäre Natur der Aufgabe ist nicht grundsätzlich neu für mich. Als Legal Counsel gehört der fachübergreifende Austausch – sei es beim Entwurf einer individuellen Vereinbarung oder der gemeinsamen Risikobewertung – regelmäßig dazu. Der Umfang des Projekts, die Anzahl der involvierten Stakeholder und die zentrale Verantwortung desselben sind jedoch eine neue Herausforderung, die ich sehr gerne annehme. Ich bin dankbar und freue mich, dass BARTEC mir dieses Vertrauen entgegenbringt und mir diese Aufgabe übertragen hat.

Eine sinnvolle ESG-Strategie kann im Hinblick auf die Motivation und Bindung von Mitarbeitenden meines Erachtens nur positive Auswirkungen haben. Wir schaffen damit ein gemeinsames Verständnis für die Wirklichkeit, die wir vorfinden, sowohl außerhalb BARTECs in Form der Umwelt und Regulatorik, der Kunden und Lieferanten und sonstigen Partner, als auch innerhalb von BARTEC in Form der zentralen Erfassung und Kommunikation der relevanten Informationen

In welchen Bereichen plant BARTEC, seine CSR-Initiativen zu verstärken oder neue Initiativen zu entwickeln? Können Sie uns über den aktuellen Stand der ESG-Projekte bei BARTEC informieren und welche Fortschritte bisher erzielt wurden?

BARTEC plant seine Initiativen in der vollen Breite der Themenfelder E, S und G – also Environment, Social und Governance zu verstärken und neue Initiativen zu entwickeln. Im Bereich Governance verfügt BARTEC schon lange über strenge Regeln zu Geschäftspraktiken, Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie zum Qualitätsanspruch an die Produkte. Seit letztem Jahr ist zudem ein neuer Code of Conduct für Lieferanten und Geschäftspartner im Lieferantenmanagement im Einsatz. Dort sind die Mindestanforderungen in den Bereichen E, S und G – zum Beispiel für unsere Zulieferer und deren Zulieferer – geregelt. Des Weiteren gab es bereits eine vorläufige Studie zu den wesentlichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Geschäftstätigkeit von BARTEC und umgekehrt. Diese Studie bietet einen ersten Überblick über den Status- uo und liefert so einen Ansatzpunkt für weitere Überlegungen und Maßnahmen. Kürzlich wurde am zentralen Standort in Bad Mergentheim auf eine neue, nachhaltige Verpackungsmethodik umgestellt (erwähnt in Newsletter 01/24). Im Rahmen der sozialen Verantwortung fällt mir auch sofort das langjährig bestehende Programm „Kreative Köpfe“ ein, bei welchem BARTEC Schülerinnen und Schüler aus der Region bei ihren kreativen Ideen unterstützt. Es wurden zudem verschiedene Untersuchungen zu potenziellen Nachhaltigkeitsinvestitionen umgesetzt. Im Wesentlichen geht es hier um die Möglichkeiten bei der Energieversorgung, vorrangig der energieintensiven Produktionsstandorte. Wie oben erwähnt sammeln wir in großem Stil Informationen aus der Gruppe, um mit dem konsolidierten Wissen einen übergreifenden Bericht zu erstellen und gemeinsam einen Zielhorizont festzulegen. Um ein Beispiel aufzugreifen: Wir haben in Anlehnung an das Energiemanagementsystem in Bad Mergentheim Vorlagen zum Bericht von relevanten Daten zu Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen für alle Standorte vorbereitet. Diese Informationen werden ein maßgeblicher Faktor bei der Bestimmung eines Reduktionszieles bezüglich der Emission von Treibhausgasen sein.

Wie plant BARTEC, die Zusammenarbeit mit Partnern, Lieferanten und anderen Interessengruppen im Bereich ESG zu stärken oder auszubauen?

Wir orientieren uns, neben international anerkannten Standards, auch an den besonderen Bedürfnissen und Anforderungen unserer Investoren und Kunden in diesem Zusammenhang. Die Umsetzung der EU Regulatorik ist nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine ebenso große Chance zur Weiterentwicklung und Ausrichtung für die Zukunft. Gerade der Geschäftsbereich, der eng mit der Ölindustrie verzweigt ist, wird langfristig gesehen großen Veränderungen unterliegen. Hierbei werden ganz neue Geschäftsfelder zum Beispiel im Zusammenhang mit flüssigem Erdgas („LNG“) erschlossen. Unsere Lieferanten spielen hierbei, flussaufwärts im bildlichen Fluss der Wertschöpfung, eine zentrale Rolle, sodass die Bandbreite des Informationsaustauschs schnell und intensiv erweitert werden muss. Derzeit werden hierfür die notwendigen Strukturen und Tools für das Lieferantenmanagement erweitert und integriert.

Welchen Einfluss hat die ESG-Strategie von BARTEC auf die Mitarbeitendenbindung und -motivation?

Eine sinnvolle ESG-Strategie kann im Hinblick auf die Motivation und Bindung von Mitarbeitenden meines Erachtens nur positive Auswirkungen haben. Wir schaffen damit ein gemeinsames Verständnis für die Wirklichkeit, die wir vorfinden, sowohl außerhalb BARTECs in Form der Umwelt und Regulatorik, der Kunden und Lieferanten und sonstigen Partner, als auch innerhalb von BARTEC in Form der zentralen Erfassung und Kommunikation der relevanten Informationen. Damit sorgen wir für eine gemeinsame Zielvorstellung im Einklang mit ONEBARTEC. Je besser die Mitarbeitenden sich ein positives Bild von der Zukunft von BARTEC und ihrer Teilhabe daran machen können, desto motivierter findet auch eine langfristige Unterstützung statt. Ich bin überzeugt, dass wir mit dieser neuen Aufgabe sehr viele bereits bestehende, aber auch zukünftige Mitarbeitende für BARTEC begeistern können.

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